Du bist in einem Baugemeinschaftsprojekt und möchtest von anderen Baugruppen lernen, wie auch Dein Projekt erfolgreich werden kann? Wir haben Dir dafür die 5 wichtigsten Erfolgskriterien für Baugemeinschaften zusammengetragen.
Übersicht der Erfolgskriterien
- Seid kompromissbereit!
- Beauftragt einen Projektbetreuer!
- Haltet persönliche Befindlichkeiten möglichst aus den Diskussionen heraus!
- Plant Zeit ein!
- Engagiert Euch!
- Fazit
Seid kompromissbereit!
Macht Euch keine Illusionen: Als Mitglieder einer Baugemeinschaft habt ihr weniger Entscheidungsspielraum, als wenn ihr ein Einfamilienhaus baut. Vielleicht geht ein anderes Architekturbüro als Sieger aus Eurem Architektenwettbewerb hervor, als Ihr es Euch gewünscht hättet. Vielleicht entscheidet sich die Baugruppe für andere Lichtschalter, andere Sanitärobjekte oder eine andere Auswahl an Fußböden, als Ihr sie gewählt hättet. All das kann passieren. Aber Ihr könnt es auch anders sehen: Als Mitglieder einer Baugemeinschaft habt Ihr deutlich mehr Mitspracherecht, was die Gestaltung des Hauses und speziell Eurer Wohnung angeht, als wenn Ihr „nur“ Mieter einer Wohnung seid.
Beauftragt einen Projektbetreuer!
Ein Projektbetreuer ist nicht „nur“ dazu da, den Zeitplan, das Budget und die Koordination aller Gewerke im Blick zu behalten und im Namen Eurer Baugruppe mit den Unternehmerinnen und Unternehmern zu verhandeln. (Als wenn das allein nicht Arbeit genug wäre!) Nein, er oder sie ist auch dazu da, Eure Baugruppensitzungen zu moderieren. Was banal klingt, kann in vielen Fällen entscheidend sein. Denn im Laufe der Jahre kann es immer mal zu Unstimmigkeiten oder gar zu Streit kommen. Das ist überhaupt nicht ungewöhnlich, schließlich treffen hier unterschiedliche Charaktere aufeinander, die sich gemeinsamen den Traum von der eigenen Wohnung verwirklichen wollen. Da können die Emotionen schon mal hochkochen. Wichtig ist aber, dass sich die Unstimmigkeiten klären lassen und dabei kann ein Projektbetreuer als unabhängige Instanz und Vermittler oder gar Schlichter zwischen den einzelnen Parteien oftmals hilfreich sein.
Haltet persönliche Befindlichkeiten möglichst aus den Diskussionen heraus!
Diesen Tipp gibt die ehemalige Baubetreuerin Ursula Müller aus Stuttgart in unserem Interview allen Baugemeinschaften. Sie hat die Baugemeinschaft MaxAcht betreut und rät allen Mitgliedern von Baugemeinschaften, in Diskussionen sachlich zu bleiben, um das gemeinsame Ziel – den Einzug in die neue Wohnung – möglichst schnell zu erreichen.
Plant Zeit ein!
Baugruppenprojekte können dauern! Nicht selten vergehen von der Gründung einer Baugruppe bis zum Einzug ins fertige Haus sechs, acht, häufig auch zehn Jahre. Steigt Ihr erst in einer späteren Phase in das Projekt ein – beispielsweise nachdem die Gruppe die Zusage für ein Grundstück erhalten hat – verkürzt sich die Zeit entsprechend.
Wie lange es im Einzelfall dauert hängt von sehr vielen Faktoren ab:
- Wie schwierig oder einfach ist es, in Eurer Region an ein (Baugemeinschafts)grundstück zu kommen?
- Wie lange dauert es, bis Ihr das passende Architekturbüro gefunden habt?
- Wie schnell erhaltet Ihr eine Baugenehmigung?
- Wie lange dauert es, bis Ihr als Baugruppe vollständig seid und alle zur Verfügung stehenden Wohnungen an passende Bauparteien vergeben habt?
- Wie ist die Situation in der Baubranche und wie schnell findet Ihr Bauunternehmen, die Euer Projekt Schritt für Schritt in die Tat umsetzen?
Engagiert Euch!
Das Engagement der Mitglieder ist vielleicht das wichtigste der Erfolgskriterien für Baugemeinschaften. Manche planen mit Hingabe den künftigen gemeinsamen Innenhof, andere tüfteln zusammen mit Fachleuten wochenlang am perfekten Plan für die künftige Schließanlage des Hauses. Wieder andere organisieren Sommerfeste und gemeinsames Kekse backen für die ganze Baugruppe, um im Laufe der Zeit ein Teamgefühl entstehen zu lassen. Viele Baugemeinschaften gründen Arbeitsgemeinschaften, um die einzelnen Aufgaben auf unterschiedliche Baugruppenmitglieder zu verteilen.
Fazit
Wir haben Euch hier aus unserer Sicht die wichtigsten Erfolgskriterien für Baugemeinschaften genannt. Gibt es weitere Kriterien, die aus Eurer Sicht dazugehören? Dann schreibt uns!
